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Fortschreiten der Restaurierungen von Raumschale und Ausstattung

Text und Bilder: Hans Babl, Mittelbayerische Zeitung, 30. Dezember 2016

Nach umfangreichen Voruntersuchungen wird seit 2014 der Innenraum der barocken Pfarrkirche St. Jakobus saniert. Die Maßnahme, die rund 3,1 Millionen Euro kostet, soll bis Oktober kommenden Jahres zum Jubiläum ihrer Weihe vor 300 Jahren abgeschlossen sein und das Gotteshaus mit seinen herrlichen Deckenfresken von Cosmas Damian Asam in neuem Glanz erstrahlen.

Nach der Restaurierung des historischen Plattenbelags und Abschluss der Elektroarbeiten, der Arbeiten an den Natursteinwänden und Fenstern sowie Einbau eines tonnenschweren Gerüstes wurde auch ein neuer Volksaltar und ein neuer Ambo im Altarraum „eingebaut“ (MZ berichtete mehrfach ausführlich über die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten).

„Das Jahr 2016 stand ganz unter dem Motto Fortschreiten der Restaurierungen von Raumschale und Ausstattung“, berichtet nun Architektin Carola Setz. Auch hier erfolgte die Sanierung in mehreren Schritten. Zuerst wurden die Flächen trocken und zum Teil auch feucht vorsichtig gereinigt. Dann mussten Schäden wie Risse und Hohlstellen beseitigt werden. Abschließend erfolgte die Kalk-Fassung der Oberflächen durch den Auftrag von Grundierung und mehreren Kalkanstrichen.  Aufgrund des milden Winters konnten die Arbeiten sowohl im Kirchenschiff als auch in der Sakristei und im Vorraum bereits im Frühjahr beginnen. Dann wurden nach intensiven Bemusterungen die roten Rücklagen der Deckenflächen neu gefasst werden. Es folgten die Konservierung und Restaurierung der Altäre: Reinigung, Beseitigung von Schäden und Konservierung, Retusche und abschließende Oberflächenbehandlung. „Insgesamt ein sehr konservatorisches Vorgehen, damit auch das gewohnte Erscheinungsbild als Ganzes erhalten bleibt“, erläutert die Architektin. Im 2. Quartal 2015 konnte mit der Restaurierung der Deckenfresken von Cosmas Damian Asam im Langhaus und im Bereich der Hochaltarebene begonnen werden. Bis Ende Februar 2017 sollen alle Fresken, einschließlich des großen Kuppelfreskos saniert sein.     

„Wir sind voll im Zeitrahmen, so dass die Sanierungsarbeiten wohl im August 2017 abgeschlossen sein werden und die Kirche im Oktober zum Weihejubiläum vor 300 Jahren in neuem Glanz erstrahlen wird, ist Architektin Carola Setz überzeugt. Die Sakristei, die ebenfalls saniert wird, bezeichnet sie bei einer Besichtigung der Sanierungsschritte durch den Ensdorfer Gemeinderates als „ein ganz besonderes Juwel“.

Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten in der Pfarrkirche St. Jakobus im Jahr 2016:

Fertigstellung der Raumschale des Kirchenschiffs in den vom Gerüst aus zugänglichen Bereichen (weißer Stuck, weiße Wände und farbig gefasste Rücklagen). Foto 1.

Fertigstellung von Wänden und Decken in den Sakristeien. Foto 2. Hier musste die Stuckdecke der historischen Sakristei von Farbschichten befreit werden. Beim angewandten Strahlverfahren wurde Trockeneis als Strahlgut verwendet. Foto 3 und 4.

Die Restaurierung von Gemälden erfolgte zum Teil in den Werkstätten und Ateliers der Restauratoren (Schutzengelbild). Gemälde der Seitenaltäre aus Stuckmarmor (Foto 5), zum Teil aber vor Ort. (Foto 6)

Arbeiten an den Deckenfresken des Langhauses und der Hochaltarebene. Dabei mussten zuerst instabile Farbschichten gefestigt werden. Erst dann konnten Hohlstellen (Foto 7 und 8) hinterfüllt, die Bilder gereinigt (Foto 9) und abschließend retuschiert werden.

Restaurierung des Stuckmarmors an den fünf vorderen Altären (Hochaltar und die vier östlichen Altäre), an den Pilastern (Foto 10) und an den marmorierten Turmfassungen. Die Oberflächen des Stuckmarmors mussten primär gereinigt (Foto 11) und dann an einigen Stellen konservatorisch geschlossen werden. Bei größeren Fehlstellen wie bei den Turmfassungen mussten diese handwerklich ergänzt werden. (Foto 12 und 13)

All diese Restaurierungen geschahen in enger Abstimmung mit den Werkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und dem Bischöflichen Baureferat Regensburg. (Foto 14)

Wer einen finanziellen Beitrag zur Restaurierung und Sanierung des Innenraums der Kirche und der Sakristei leisten möchte, kann Geld auf das Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Unteres Vilstal  DE96 7606 9611 0500 2067 84 BIC: GENODEF1SDM einzahlen.

Sanierungsarbeiten sind voll im Zeitrahmen

Text und Bilder: Hans Babl, Mittelbayerische Zeitung, 15. Mai 2016

Der Gemeinderat begann seine Sitzung am Donnerstag ausnahmsweise bereits um 18 Uhr. Grund dafür: Er wollte sich von Architektin Carola Setz und Pfarrer Pater Hermann Sturm über den Stand der Sanierungsarbeiten an der Raumschale der Pfarrkirche St. Jakobus informieren lassen.

Im ersten Halbjahr 2015 wurde die Restaurierung des alten bauzeitigen Bodens in der Kirche, der etwas ganz Besonderes ist, abgeschlossen. „Ende Mai war es dann soweit! Unter Mithilfe von Mitgliedern der Kirchengemeinde und der Schreinerei Fischer aus Ensdorf wurden der Boden und das Gestühl abgedeckt; der Gerüstaufbau konnte beginnen“, erinnerte Architektin Carola Setz. Zum Schutz des frisch sanierten, historischen Plattenbelags im Kirchenschiff musste während der Gerüststellung eine anspruchsvolle Unterkonstruktion aus Sandsäcken und Holzbohlen in den Seitengängen erstellt werden. So war es möglich, den Bereich der Kirchenbänke und des Mittelgangs für die Nutzung des Kirchenschiffs freizugeben. Nach Anbringen von weißen Gerüstnetzen an den Seiten und einer Trennwand hin zum Altarraum konnte die „Kirche in der Kirche“ wieder „in Betrieb“ gehen. Das war der sehnliche Wunsch von Pfarrer Sturm.

Parallel zum aufwendigen Gerüstaufbau (alle Gerüstteile mussten händisch in die Kirche getragen werden), der von der Firma Feig äußerst umsichtig und professionell ausgeführt wurde, erfolgte die Sanierung des Bodens der historischen Sakristei und Elektroinstallationen in diesem Bereich. Ab Anfang Juni 2015 wurden die Angebote für die Restaurierung der Raumschale eingeholt. Im Juli erfolgte die Beauftragung, so dass im Sommer die Arbeiten der Kirchenmaler an den Decken- und Wandflächen und am Stuck beginnen konnten.

„Auch hier erfolgt die Sanierung in mehreren Schritten. Zuerst werden die Flächen trocken und zum Teil auch feucht vorsichtig gereinigt. Dann müssen Schäden wie Risse und Hohlstellen beseitigt werden. Abschließend erfolgt die Kalk-Fassung der Oberflächen durch den Auftrag von Grundierung und mehreren Kalkanstrichen“, informierte die Architektin die Gemeinderäte. „Aufgrund des milden Winters konnten die Arbeiten sowohl im Kirchenschiff als auch in der Sakristei und im Vorraum durchgeführt werden. Momentan werden nach intensiven Bemusterungen die roten Rücklagen der Deckenflächen neu gefasst.“

Im ersten Quartal 2016 wurden nun die Angebote für die Restaurierung von Altären, Gemälden, Figuren eingeholt. Seit einigen Wochen läuft schon die Konservierung und Restaurierung der Altäre nach „gewohntem Muster“: Reinigung, Beseitigung von Schäden und Konservierung, Retusche und abschließende Oberflächenbehandlung. „Insgesamt ein sehr konservatorisches Vorgehen, damit auch das gewohnte Erscheinungsbild als Ganzes erhalten bleibt“, betonte die Architektin.

Ab Ende des Monats/Anfang Juni kann nun mit der Restaurierung der Deckenbilder von Cosmas Damian Asam im Langhaus und im Bereich der Hochaltarebene begonnen werden. Dabei werden teilweise Altretuschen ganz vorsichtig entfernt. „Wir sind voll im Zeitrahmen, so dass die Sanierungsarbeiten wohl im August 2017 abgeschlossen sein werden und die Kirche im Oktober 2017 zum Weihejubiläum vor 300 Jahren in neuem Glanz erstrahlen wird“, ist Architektin Carola Setz überzeugt. Die Sakristei, die ebenfalls saniert wird, bezeichnete als „ein ganz besonderes Juwel“.

Bürgermeister Markus Dollacker dankte der „sehr engagierten“ Architektin für die interessante Vorstellung der Sanierungsarbeiten. In etwa drei Monaten wird sich der Ensdorfer Gemeindrat erneut in der Kirche treffen. Dann will man Restauratoren bei ihrer Arbeit am großen Kuppelfresko über die Schulter schauen.